An sich sind Upgrades von Betriebssystemen eine tolle Sache. Meist gibt es mit der neuen Version auch jede Menge neue und verbesserte Funktionen. Manchmal kommen allerdings auch neue Fehler und Probleme dazu.
Beim Upgrade auf macOS Big Sur 11.0 scheint es wohl ein paar gravierende Fehler zu geben.
Teilweise wird anscheinend nicht ausreichen überprüft, ob auf dem Datenträger genug freier Speicher vorhanden ist (je nach bestehendem System sind zwischen ca. 36 und 45 GB nötig). Im schlimmsten Fall bricht die Installation ab und hinterlässt ein unbrauchbares System.
Schlimmer noch ist, das sich unter Umständen die verschlüsselte Daten Partition im Anschluss nicht mehr einhängen lässt, weil angeblich das Passwort falsch ist, und so kein Zugriff auf die Dateien des Benutzers mehr möglich ist.
Diese bekamen vom Hersteller Support dann teilweise die Aussage, das es keine Möglichkeit mehr gibt, auf die Daten wieder zuzugreifen. Diese könnten nur aus einer Datensicherung wieder hergestellt werden – vorausgesetzt es gibt überhaut ein aktuelles Backup.
Zum Glück ist diese Aussage so nicht ganz richtig und es gibt in dem Fall mindestens 2 Möglichkeiten, an die Daten heran zu kommen.
Um es aber noch einmal ganz klar zu sagen, sollte das Passwort wirklich nicht bekannt oder verloren gegangen sein, dann hilft diese Methode definitiv nicht, ein Zugriff ist nach aktuellem Stand der Technik nicht möglich!
Nun aber zu den Möglichkeiten, wieder an seine Daten beziehungsweise an ein lauffähiges System zu kommen.
Wer die Möglichkeit hat, sich auf einem anderen Mac einen startfähigen Datenträger mit einem älteren System (!) zu erstellen (getestet mit „High Sierra 10.13“) kann das betroffene System damit starten. Das erreicht man, indem man beim Start die Wahltaste (⌥) oder Alt betätigt und dann den externen Startdatenträger auswählt. Auf diesem System lässt sich dann der Datenbereich wieder einhängen und die Daten können gesichert werden.
Die zweite Möglichkeit besteht darin, die Systempartition auf dem betroffenen Datenträger zu löschen. Warum auch immer, sobald diese gelöscht ist, kann die Datenpartition ebenfalls eingehangen werden. Dazu ist wieder ein Fremdstart des Systems nötig, dieser kann aber bereits mit „Big Sur“ durchgeführt werden. Diese Variante benötigt aber Kenntnisse im Umgang mit dem Festplattendienstprogramm. Auf jeden Fall ist hier darauf zu achten, nicht versehentlich die falsche Partition zu löschen, nicht das letztendlich die Daten dann doch weg sind. Vorsichtshalber kann man hier zuerst eine Sicherung mit Methode 1 durchführen. Anschließend sollte nach dem Einhängen der Datenpartition geprüft werden, ob auf dem Datenträger noch genug freier Speicherplatz vorhanden ist und dieser gegebenenfalls geschaffen werden.
Danach kann dann beim Neustart mittels Befehlstaste (⌘)-R das integrierte macOS-Wiederherstellungssystem aktiviert werden, um das System neu zu installieren.
Anscheinen ist es Apple mit dem aktuellen Release seines Systems nicht gelungen, dem eigenen Anspruch, mit seinen Geräten den Benutzern das tägliche Leben einfacher, schöner und produktiver zu gestalten, gerecht zu werden. Zum Glück für die Anwender gibt es dann immer wieder Menschen, die sehr viel Zeit, Energie und Nerven daran setzen, solche Probleme zu beheben und diese damit vor größerem Ungemach retten.
Auf der anderen Seite sollte sich jeder Benutzer im Klaren sein, dass eine regelmäßige Datensicherung unerlässlich ist, da es noch wesentlich mehr potentielle Gefahrenquellen gibt, die einen kompletten Datenverlust hervorrufen können. Und gerade vor einer größeren Aktualisierung des Systems ist es sehr beruhigend, wenn diese vorhanden, aktuell und auch definitiv und geprüft lesbar ist.
Dies liegt definitiv im Verantwortungsbereich der Benutzer und nicht beim Hersteller!