Kürzlich habe ich mal wieder eine USB Festplatte hereinbekommen, auf der eine Bekannte sämtliche digitalen Fotos und Videos der letzten Jahre gespeichert hatte. Als sie eines Tages auf die Festplatte zugreifen wollte, meinte das Betriebssystem, die Platte formatieren zu müssen. Alle darauf folgenden Versuche der Datenrettung waren erfolglos, ein Backup gab es leider auch nicht. Die Kosten für eine Spezialfirma für Datenrettung waren Ihr zu hoch. Letztendlich fragte sie mich um Rat.
Grundsätzlich kann jeder Zugriff auf den Datenträger die Chancen auf eine Wiederherstellung der Daten weiter verringern. Deshalb ist vorschneller Aktionismus völlig fehl am Platz, hier sollte jeder entweder genau wissen, was zu tun ist, oder sich fachlichen Rat einholen. Da es an diesem Punkt nichts mehr zu verlieren gab, konnte die Wiederherstellung starten. Dabei stellte sich heraus, das es auf der Festplatte jede Menge defekte Sektoren gab. Dadurch dauerte die ganze Aktion zwar über 200 Stunden, letztendlich konnten aber von der Festplatte circa 34 GB an Daten, über 8200 Dateien, wiederhergestellt werden. Also wurde letztendlich mit minimalem Aufwand, da alles mehr oder weniger unbeaufsichtigt ablief, der größte Teil der Daten wieder hergestellt werden.
So wie sich in diesem Fall der Aufwand definitiv gelohnt hat, sollte jeder aber auch noch einen weiteren Aspekt im Auge behalten. Wenn ein Datenträger, welcher anscheinend keine verwertbaren Daten mehr enthält, einfach entsorgt oder anderweitig weggeben wird, lässt sich oft noch ein großer Teil des Inhalts wieder herstellen. Auch wenn es viele prominente Bespiele gibt, denen dieser Fehler bereits unterlaufen ist, würde ich sensible Daten vorher doch lieber wirklich sicher löschen.