Seit einiger Zeit ist Digitalisierung als Schlagwort in aller Munde. Viele Unternehmen sehen in der Digitalisierung von Prozessen und Märkten große Chancen. Andere wiederum glauben, das es sich nur um einen Hype handelt und warten lieber ab.
Ist das wirklich eine gute Idee oder führt dieses Verhalten direkt in den Abgrund?
Steckt wirklich so viel Potential in der Digitalisierung, was haben Unternehmen konkret davon und an welchen Punkten lohnt es sich anzusetzen?
Teilweise bringt die Digitalisierung völlig neue Produkte und Dienstleisungen, ersetzt vorhandene zu wesentlich geringeren Kosten beziehungsweise fast zum Nulltarif, minimiert den Aufwand und die Zeit für die Bereitstellung oder erzielt höhere Quantität und Qualität. Etablierte Geschäftsmodelle kommen damit über Nacht unter Druck. Dies wird als Disruption bezeichnet, dem etwas entgegenzusetzen ist so gut wie unmöglich.
Aber auch in Bereichen, welche davon (noch) nicht betroffen sind, ist der Konkurrenzdruck meist sehr hoch. Wer hier neue Absatzmärkte erschliessen kann oder durch die Optimierung seiner Prozesse zum Beispiel schneller, agiler, besser oder günstiger arbeiten kann, ist vielen Mitbewerbern den entscheidenten Schritt voraus.
In der Regel ist die Entscheidung, sich mit der Digitalisierung auseinanderzusetzen, ein Top-down Prozess, der von der Unternehmensführung initialisiert und in die Fachabteilungen hineingetragen wird.
Um schnell Erfahrungen zu sammeln und erste Erfolge zu sehen kann der Prozess allerdings auch Bottom-up laufen. Dabei wird zum Beispiel in einer Fachabteilung ein Digitalisierungsprojekt gestartet, bei dem Prozesse, welche besonders viel Potential bieten, digitalisiert und optimiert werden. Mit diesen Erfahrungen und dem Schwung der ersten Erfolge können dann weitere Projekte angegangen werden.
Speziell kleine Unternehmen sind oft noch der Meinung, das sich Digitalisierung für sie nicht lohnen würde. Dabei ist erfahrungsgemäß genau das Gegenteil der Fall! Zum einen gibt es in allen Unternehmen, unabhängig von der Größe, bestimmte Tätigkeiten und Prozesse, die überall und immer wieder anfallen. Nur bedeutet das, dass diese Tätigkeiten, auf die Zahl der Mitarbeiter heruntergebrochen, für kleine Unternehmen mehr Aufwand pro Mitarbeiter bedeutet. Dadurch lohnt sich jeder Schritt in Richtung Automatisierung oder Optimierung. Dagegen sind in größeren Unternehmen die Betriebsabläufe oft derart komplex, das es schon schwer ist, erst einmal einen Anfang zu finden. Je kleiner das Unternehmen desto übersichtlicher ist der Prozess und umso schneller ist man „durch“.
Ein paar weitere Vorteile der Digitalisierung in Unternehmen:
- Auflösung von Datensilos und Medienbrüchen
- schnelle und umfassende Verfügbarkeit von Daten
- das Wissen der Mitarbeiter aus den Köpfen heraus für alle verfügbar machen
- Abhängigkeit von einzelnen Mitarbeitern lösen
- Transparenz
- mobil und ortsunabhängig arbeiten
- Erschliessung neuer Kundenkreise
- heben von vorhandenen „Datenschätzen“ im Unternehmen
- Minimierung von Routinearbeiten, mehr Zeit für Kreativität