Neulich an der IT-Hotline:
Anruferin: Also ich habe dieses wichtige Update installiert, ohne das mein PC nicht mehr funktionieren würde, nun sind alle Daten weg.
Supporter (leicht verwirrt): Welches Update meinen sie?
Anruferin: Also da kam ein Fenster in einem Spiel, dass ich das installieren muss. Ich wäre sonst nicht sicher.
Supporter (Nachdem er sich den Kopf am Schreibtisch blutig geschlagen hat): Das hätten sie lieber nicht tun sollen, das war mit Sicherheit Schadsoftware. Die Daten auf ihrem Computer sind wahrscheinlich hinüber und das System muss neu aufgesetzt werden. Den PC bitte sofort ausschalten und auf keinen Fall weiter benutzen! Sie haben ja hoffentlich eine aktuelle Datensicherung?
Anruferin: Ach ja, Datensicherung. Sollte ich ja eigentlich regelmäßig machen. Aber was hätte denn im dem Fall machen sollen? Wenn da eine Meldung kommt, die ich nicht mal richtig verstehe, außer das ich sofort handeln muss, weil ich sonst in Gefahr bin.
Supporter: In dem Fall wäre es besser gewesen, einfach nicht zu handeln, sich nicht unter Druck setzen zu lassen und eventuell noch mal Rückfrage zu halten.
Die Situation ist leider nicht konstruiert, sondern wir haben diese kürzlich erst wieder erlebt.
Kriminelle versuchen immer wieder, potentielle Opfer durch Falschaussagen und unter Zuhilfenahme von verschiedenen Druckmitteln dazu zu bewegen, Fehler zu begehen, Daten oder Informationen herauszugeben, schädliche Software zu installieren oder zum Beispiel auch angebliche Support-Hotlines eines Herstellers anzurufen. Diese wiederum versuchen dann, sich Zugriff zu Systemen, Daten oder Informationen zu verschaffen.
Wenn eine Situation unklar ist oder jemand versucht, Zeit- oder anderen Druck aufzubauen, sollten alle Alarmglocken angehen.
In solchen Fällen ist dann tatsächlich „Handeln durch Nichthandeln“ erst einmal die beste Option.